VEDHARMA Blog

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Donnerstag, 26. November 2015

Deutsche sind sich selbst ihr größter Stressfaktor.





>Rund jeder vierte Bundesbürger nennt einer Studie zufolge den Druck, den er sich selbst macht, als größten Stressfaktor. Eine weitere Stress-Ursache im Alltag ist einer repräsentativen GfK-Befragung zufolge das Geld. Die finanziellen Möglichkeiten spielen für fast jeden fünften Deutschen (19 Prozent) eine entscheidende Rolle.

Wenig Schlaf und die tägliche Arbeitsbelastung wurden von rund 15 Prozent als Stressursache genannt, wie das Nürnberger Marktforschungsinstitut ermittelt hat

Zu wenig Zeit zu haben folgte dicht dahinter. Männer und Frauen unterschieden sich in ihrem Stressempfinden nur wenig.<

Quelle N-TV

Wer wusste das nicht schon vor 40 Jahren? Diesem Artikel zufolge, hat die Gesellschaft immer noch nicht gelernt. Ganz im Gegenteil. Sie befindet sich in einem Teufelskreis der Spirale ohne Ende. Mit all seinen Konsequenzen für den Menschen.

Prof. Dr. Hans Seyle hatte damals schon Studien und Bücher zu dem Thema veröffentlicht und Lösungsansätze aufgezeigt. Hans Selye wird als " der Vater der Stressforschung " anerkannt.

Antworten und Lösungen gibt es genügend. Oft nichts wirkungsvolles, nichts nachhaltiges. Wer glaubt er komme mit Johanniskraut Tee und Vitamin D weiter, hat sich schwer geirrt.

Vieles ist zu oberflächlich oder zu kompliziert, um es in unseren hektischen Lebensrhythmus zu integrieren. Doch genau darin liegt die Lösung. Verändere Dein Verhalten, Deine aus der Spur geratenen Lebensmodelle. Hinterfrage sie und ergänze mehr Dehnungsfugen in den Alltag. Entwickle eine natürliche Resilienz durch tägliche Meditation.

Professor Hans Selye, ein Befürworter der transzendentalen Meditation, betont z. B. dass reine Bewusstheit, tiefe innere Stille ruhevolle Wachheit und Transzendenz, in Kombination mit dem, was die Medizin über die körperlichen Wirkungen lehrt, der Menschheit helfen können, die Krise des modernen Lebens zu überwinden.

Es geht nicht darum den Stress abzuschaffen sondern ihn zu meistern.

„Angst, Stress, Gewalt, Aggression und Krankheit, wird nicht verursacht durch die Begebenheiten die uns widerfahren, sondern durch die Abtrennung von der Unbegrenztheit, durch die Isolierung von der absoluten Ebene des Lebens.“ Zitat Joachim Nusch

Stress trägt zur Zunahme von Spannungen im Leben der Menschen und der gesamten Gesellschaft bei, dennoch kann Einsicht in die psychophysiologischen Eigenschaften des Stress unser Verständnis von Gesundheit und Erfüllung verbessern. Materieller Komfort und Erfolg befriedigen den Menschen zu einem gewissen Grad, aber sein körperlicher und geistiger Zustand bestimmt insgesamt die Qualität seiner Erlebnisfähigkeit. Wenn Stress die tägliche Aktivität eines Menschen durch Angst und Unzufriedenheit trüben kann, kann man vom physiologischen Gegenteil des Stress, einem wohl-ausgeruhten und leistungsfähigen Nervensystem, erwarten, dass es die Erfahrung von emotionalem und körperlichem Wohlbefinden hervorbringt. Und wenn übermäßiger Stress die Leistungen herabsetzt und Entscheidungen erschwert, ist anzunehmen, dass der Abbau von Stress Energie- und Intelligenzreserven freisetzt und dadurch bessere Leistungen und erfolgreicheres Denken ermöglicht.




„Ich habe verschiedene Meditationsarten ausprobiert, aber ich konnte es einfach nicht. Daraus zog ich den Schluss, ich sei unfähig zu meditieren. Als ich dann TM lernte, merkte ich: Es war genau das, was ich gesucht habe! Was mich am meisten überzeugt hatte, war, dass es das Einfachste war, was ich je gemacht hatte. Ich habe meine ganze Familie dazu gebracht, TM zu lernen.“Cameron Diaz



Change begins within








Viele Deutsche fürchten Demenz-Erkrankung

Demenz im Alter

Ohne Frage gehören ernste Erkrankungen zu den größten Sorgen der Deutschen. Manche machen den Menschen dabei regelrecht Angst:

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit hat jeder zweite Deutsche Angst an Demenz zu erkranken.

Vor allem über 60-Jährige fürchten demnach, Alzheimer und ähnliche Erkrankungen zu bekommen.

So wird die Situation heute von der Krankenkasse DAK-Gesundheit dargestellt, auf der Basis einer Forsa-Umfrage.

Es sind Schicksalsschläge, die Ärzte und Patienten machtlos zurücklassen: Einer Umfrage zufolge führen Alzheimer und Krebs die Rangliste der gefürchtetsten Erkrankungen an. Bei Demenz-Fällen, sagen Experten, dürfte die Zahl der Betroffenen deutlich steigen.

Nach Angaben der Krankenkasse leiden derzeit rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland unter einer Demenz. Experten erwarteten, dass sich diese Zahl in den kommenden Jahren verdoppeln werde.

»Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel« Friedrich Nietzsche

„Wenn man als Psychiater und Psychotherapeut abends Nachrichten sieht, ist man regelmäßig irritiert. Da geht es um: Kriegshetzer. Terroristen, Mörder, Wirtschaftskriminelle, eiskalte Buchhaltertypen und schamlose Egomanen - und niemand behandelt die.“

„Ja, solche Figuren gelten sogar als völlig normal. Kommen mir dann die Menschen in den Sinn, mit denen ich mich den Tag über beschäftigt habe, rührende Demenzkranke, dünnhäutige Süchtige, hoch sensible Schizophrene, erschütternd Depressive und mitreißende Maniker dann beschleicht mich mitunter ein schlimmer Verdacht: Wir behandeln die Falschen! Unser Problem sind nicht die Verrückten, unser Problem sind die Normalen! „ So lautet es zumindest im Buch von Professor Manfred Lütz. „Irre wir behandeln die Falschen“.

Falsch. Was wir nicht behandeln oder ausreichend hygienisch behandeln ist unser Gehirn. Jede Müllverbrennungsanlage würde mit der Zeit ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden, wenn sie nicht hin und wieder gesäubert und gewartet würde. Unser Gehirn befindet sich in einem gefährlichen Marathon-Zustand und verarbeitet täglich unermesslich viele Eindrücke.

Unzählige Reize strömen jeden Tag auf uns ein. Zu viele Reize bedrohen Gesundheit. Wir hören eine Fülle an Geräuschen, sehen eine Flut an Bildern, wir riechen, schmecken und tasten ohne Unterlass. Dazu kommen Facebook, Breaking News, angstverbreitende Terrornachrichten, Emails, SMS, WhatsApps, die Familie nach der Arbeit, schnell noch einen Freud anrufen oder nach dem Fitnesstraining ein Treffen auf dem nächsten Weihnachtsmarkt, der freundliche Verkäufer der an der Haustüre klingelt und sein neues Telekomangebot, seine Äpfel, seine Zeitung, an den Kunden bringen möchte.

In jedem Augenblick nehmen wir äußere Impulse auf. Unternehmen wollen Werbung machen, die im Kopf bleibt. Werbung manipuliert uns gezielt mit psychotricks.

10000 Werbekontakte pro Tag, 11 Mio. Reize pro Sekunde und über 780.000 eingetragene Marken in Deutschland. Unser Gehirn wird Tag für Tag mit Reizen überflutet, vor allem die moderne Konsumkultur leistet hierzu ihren Beitrag.

Sind es zu viele Eindrücke, spricht man von Reizüberflutung. Das Gehirn kann in solchen Situationen die Reize nicht mehr ausreichend verarbeiten. Sind die Kapazitäten erschöpft, fühlen wir uns gestresst.

Da muss unser Gehirn ganz schön schuften. Kann es sich heutzutage überhaupt noch regenerieren oder rennen wir alle in die Demenzfalle?

Der erste Mensch, der einen Marathon gelaufen ist, ist der Legende nach vor Erschöpfung tot zusammengebrochen. Natürlich hatte er sich nicht auf den Lauf vorbereitet, aber medizinisch gesehen ist ein Lauf über 42,195 Kilometer eher ungünstig. Die Vorbereitung auf den Marathon dagegen ist gut für den Körper. So ist es auch mit unserem Gehirn. Es muss auf den täglichen Marathon vorbereitet werden, sonst endet es in Demenz oder Alzheimer.

Die gute Nachricht ist: Obschon täglich 10.000 bis 100.000 Gehirnzellen absterben, haben wir nur einen Gesamtverlust von 10 Prozent der Nervenzellen-Kapazität am Ende unseres Lebens.

Gehirn verarbeitet emotionale Erfahrungen während des Schlafs. Nach Ansicht von Forschern könnte die Überflutung und Überreizung den Prozess auch erklären, warum viele psychische Erkrankungen mit Schlafstörungen verbunden sind. So schlafen beispielsweise Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PSTD) schlecht und leiden häufig unter wiederkehrenden Alpträumen. Tagsüber werden sie dann von extrem emotionalen Erinnerungen an die traumatische Situation geplagt.

Selbst im Schlaf ruht unser Gehirn nicht. Es verarbeitet Eindrücke, die wir am Tag zuvor erlebt haben und sortiert sie in das Gedächtnis ein. Dabei sind sogar viele Gehirnteile gleichzeitig aktiv, was man auch als synchronisierten Zustand im Tiefschlaf bezeichnet. Schlaf, tiefe Ruhe und Entspannung sind für das Gehirn überlebensnotwendig. Viele psychische Erkrankungen basieren in fehlendem Schlaf und mangelnden Ruhezeiten.

Das Gehirn kann man trainieren wie einen Muskel, machen Sie keinen Schließmuskel daraus. Alles, was wir oft tun, verändert unsere Hirnstruktur.

»Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an«, sagte schon Marc Aurel vor bald 2000 Jahren in Rom.

Heute nennen wir das »Neuroplastizität«, sprich: Nervenzellen formen sich neu, wenn sie genutzt werden, und es gibt einfache und natürliche Entspannungsübungen, wodurch Sie Ihrem Hirn mal Luft zum Durchatmen geben können. Meditieren Sie schon? Gönnen Sie ihm das!

Wir wissen aus der Forschung über Meditation, dass der Ruhezustand des Körpers in tiefen Meditationszuständen, wie sie z. B. bei der Transzendentalen Meditation erreicht werden, doppelt so tief ist, wie im Tiefschlaf. Das geschieht überraschender Weise bereits nach wenigen Minuten während einer 20 Minütigen Ausübung. Man erlebt einen tiefen und äußerst angenehmen Entspannungszustand „ruhevoller Wachheit.“

In der Redeweise "Schlaf heilt alle Wunden" steckt offenbar mehr Wahres als gedacht. Demnach können wir nach heutigen Erkenntnissen behaupten, dass Mediation, wie es gerade die Transzendentale Meditation gezeigt hat, nicht nur alle Wunden heilt, sondern eine Resilienz entwickelt, dass gar keine Wunden entstehen

Gehirntraining beginnt mit Ordnung und mentaler Müllentsorgung. 
Meditierst Du schon?



www.meditierstduschon.de

Nicht vergessen

Mittwoch, 6. Mai 2015

Indien wehrt sich gegen Montsanto

Die Inder wehren sich.

http://consciouslifenews.com/thousands-farmers-india-rise-against-monsanto-2/1184992/

Und Europa guckt Fußball !

Eine neue Welt nach Gandhi

Wenn ich die Veränderungen, nicht nur die in Indien, so verfolge, kann ich nicht anders, als über die Einsichten nachzudenken, die Mahatma Gandhi vor über siebzig Jahren dargelegt hat. Auf die Frage nach seiner wirtschaftlichen Vision antwortete Gandhi: »Massenproduktion, sicher, aber nicht auf der Basis von Gewalt, sondern Massenproduktion bei den Menschen zu Hause.« 112 E. F.

Schumacher hat Gandhis Konzept folgendermaßen auf den Punkt gebracht: »nicht Massenproduktion, sondern Produktion durch die Massen«. 113 Gandhi skizzierte in diesem Zusammenhang ein Wirtschaftsmodell, das heute noch mehr Relevanz für Indien und den Rest der Welt hat als damals. Gandhis Ansichten freilich liefen dem damaligen Weltbild zuwider.

In einer Welt, in der Politiker, Wirtschaftskapitäne, Ökonomen, Akademiker und die Öffentlichkeit die Tugenden industrieller Fertigung lobten, gab Gandhi zu bedenken, dass »Mr. Fords Denken einem kolossalen Irrtum aufsitzt«.
Gandhis Ansicht nach würde die Massenproduktion mit ihren vertikal integrierten Unternehmen und der inhärenten Tendenz zur Zentralisierung ökonomischer Macht und zur Monopolisierung der Märkte furchtbare Konsequenzen für die Menschheit mit sich bringen. 114

Er wies warnend darauf hin, dass eine solche Situation katastrophale Folgen hätte, da so viele Dinge man auch in unzähligen Gegenden produzieren würde, die Macht aus einem exklusiven Zentrum kommen wird

…Es würde einer einzigen menschlichen Einrichtung eine derart grenzenlose Macht verleihen, dass ich kaum daran zu denken wage. Die Folge einer solchen Machtkonzentration wäre zum Beispiel meine Abhängigkeit von dieser Macht hinsichtlich Licht, Wasser, ja selbst Luft.

Das, so finde ich, wäre schrecklich. 115 Gandhi verstand, dass Massenproduktion darauf abzielt, mit immer raffinierteren Maschinen und immer weniger menschlicher Arbeitskraft bei sinkenden Kosten immer mehr Güter zu produzieren. Er sah jedoch einen inhärenten Widerspruch in der organisatorischen Logik der Massenproduktion, die ihr Versprechen von vornherein in die Schranken wies. »Wenn alle Länder das System der Massenproduktion annähmen«, so Gandhis Logik, »gäbe es keinen Markt für ihre Produkte.

Die Massenproduktion muss dann zu einem Halt kommen.« 116

Wie Karl Marx, John Maynard Keynes, Wassily Leontief, Robert Heilbroner und andere renommierte Ökonomen vertrat er die Ansicht, dass das Verlangen der Kapitalisten nach Effizienz und Produktivität auf die unerbittliche Bestrebung hinausliefe, menschliche Arbeitskraft durch Automatisierung zu ersetzen, was zu immer mehr Arbeitslosen führt, denen es an der nötigen Kaufkraft fehlt, all das Produzierte auch tatsächlich zu erstehen.

Gandhis Alternative bestand darin, die Massen lokal zu Hause oder im Viertel produzieren zu lassen –ein System, das bei ihm Swadeshi hieß. Der Gedanke dahinter war, »die Arbeit zu den Menschen zu bringen und nicht die Menschen zur Arbeit«. 117

Er stellte die rhetorische Frage:

»Wenn man die Produktion des Einzelnen millionenfach multipliziert, hätte man dann nicht Massenproduktion in einem gigantischen Ausmaß?« 118 »Produktion und Konsum müssen wieder zusammengeführt werden«, so Gandhis glühendes Credo.

Heute würden wir das als Prosumenten bezeichnen. Und möglich war das alles für ihn nur, wenn die Produktion lokal stattfände und die Produkte –wenigstens größtenteils –auch lokal produziert würden. 119 Gandhi war ein scharfsinniger Beobachter der Machtverhältnisse hinter der Ersten und der Zweiten Industriellen Revolution.

Er musste zusehen, wie die britische Industriemaschinerie sich wie ein Heuschreckenschwarm über den indischen Subkontinent ausbreitete, die reichen natürlichen Ressourcen des Landes verschlang und das Volk in die Armut trieb –nur um der Befriedigung der Kauflust einer wohlhabenden Elite und einer wachsenden Mittelklasse im fernen England willen. Er sah Millionen seiner Landsleute auf der untersten Stufe einer globalen industriellen Pyramide darben, die von der Spitze aus Macht ausübte. Wie sollte er unter diesen Umständen nicht über ein zentralistisches kapitalistisches System herziehen?

Nicht weniger enttäuscht war Gandhi vom kommunistischen Experiment in der Sowjetunion, das Lippenbekenntnisse zur Solidarität ablegte, während es eine noch viel rigidere Kontrolle über den Industrialisierungsprozess ausübte als sein kapitalistischer Feind. Gandhi hat das Konzept, dass Kommunikation/ Energie-Matrizes die Art und Weise bestimmen, in der eine Zivilisation ökonomische Macht organisiert und verteilt, nie bewusst artikuliert.

Er wusste jedoch intuitiv, dass die industrielle Organisation einer Gesellschaft –sei es unter der Ägide eines kapitalistischen oder eines sozialistischen Regimes –eine Reihe von Grundsätzen mitbringt wie etwa die zentralisierte Kontrolle über den Produktions- und Verteilungsprozess, die utilitaristische Auffassung von der menschlichen Natur und das Streben nach immer mehr materiellem Konsum als Selbstzweck. Seine Philosophie jedoch betonte die dezentrale wirtschaftliche Produktion in selbstständigen Gemeinschaften, das Streben nach handwerklicher statt industrieller Maschinenarbeit und die Vorstellung von einem Wirtschaftsleben als moralische und spirituelle Suche statt rein materieller Gier.

Das Gegenmittel gegen Gier und zügellose ökonomische Ausbeutung war für Gandhi ein selbstloses Engagement für die Gemeinschaft. Gandhis ideale Ökonomie beginnt im Dorf und erstreckt sich von dort aus über die Welt.

Er schrieb dazu:

Meine Vorstellung von dörflicher swaraj [Unabhängigkeit] ist die einer richtigen Republik, unabhängig von seinen Nachbarn hinsichtlich seiner wesentlichen Bedürfnisse und doch aufeinander angewiesen hinsichtlich vieler anderer, bei denen Abhängigkeit eine Notwendigkeit ist. 120 Er verwarf die Vorstellung von der Gesellschaft als Pyramide zugunsten »ozeanischer Kreise«, wie er sich ausdrückte:
Dorfgemeinschaften aus Individuen, eingebettet in breitere Gemeinschaften, die wiederum Kreise ziehen und schließlich die ganze Menschheit umfassen. Unabhängigkeit muss ganz unten beginnen …jedes Dorf muss selbstständig und in der Lage sein, seine Geschäfte selbst zu führen, sogar bis zur Verteidigung gegen die ganze Welt …Das schließt Abhängigkeit und bereitwillige Hilfe von Nachbarn und dem Rest der Welt nicht aus.

Es handelt sich um ein freies und freiwilliges Spiel beidseitiger Kräfte …In dieser aus unzähligen Dörfern zusammengesetzten Struktur wird es Kreise geben, die sich immer weiter in die Breite, nie aber nach oben ziehen. Das Leben ist dann keine Pyramide mehr mit einer von der Basis gestützten Spitze. Es wird vielmehr zum ozeanischen Kreis, dessen Mitte der Einzelne ist

…Deshalb wird der äußerste Kreis keine Macht ausüben, um den inneren Kreis zu zerdrücken, er stärkt vielmehr alle inneren Kreise und bezieht aus ihnen seine Kraft. 121 Im Zuge seines Einsatzes für diese Vision distanzierte sich Gandhi von der klassischen Wirtschaftstheorie.

Adam Smith’Behauptung, es liege im Wesen des Einzelnen, auf dem Marktplatz seine ureigensten Interessen zu verfolgen, und dass »er dabei den eigenen Vorteil im Auge [habe] und nicht etwa den der Volkswirtschaft«, war Gandhi ein Gräuel. 122 Er glaubte an eine tugendhafte Wirtschaft, in der das Interesse der Gemeinschaft das Eigeninteresse des Einzelnen überwiegt, und vertrat die Ansicht, dass alles andere dem Glück der menschlichen Rasse abträglich sei.

Für Gandhi liegt das Glück nicht in der Anhäufung individuellen Reichtums, sondern in einem von Mitgefühl und Empathie geprägten Leben. Er geht dabei sogar noch weiter: »Wahres Glück und Zufriedenheit«, so schreibt er, »bestehen nicht in der Multiplikation, sondern in der bewussten und freiwilligen Reduzierung der Bedürfnisse, was einem die Freiheit gibt, ein engagierteres Leben in der Gemeinschaft mit anderen zu führen. 123

Außerdem verknüpfte er seine Theorie vom Glück mit einer Verantwortung gegenüber dem Planeten. Fast ein halbes Jahrhundert, bevor Nachhaltigkeit modisch wurde, erklärte Gandhi: »Die Erde bietet genug für die Befriedigung der Bedürfnisse aller, nicht aber genug für aller Gier«. 124

Gandhis Idealwirtschaft hat auf einer philosophischen Ebene eine frappierende Ähnlichkeit mit der Dritten Industriellen Revolution und dem sie begleitenden Zeitalter der Kollaboration.

Seine Vision von selbstständigen Dorfgemeinschaften, die sich in immer größeren ozeanischen Kreisen zusammentun, bis sie die ganze Menschheit einschließen, spiegelt die dorfgemeinschaftlichen Mikrostromnetze, die sich innerhalb des ökonomischen Paradigmas der Dritten Industriellen Revolution zu immer größeren dezentralen und kollaborativen lateralen Netzwerken zusammentun. Sein Konzept von Glück als der Optimierung persönlicher Beziehungen in miteinander teilenden Gemeinschaften anstatt dem autonomen und eigennützigen Streben des Einzelnen auf dem Marktplatz reflektiert den neuen Traum von Lebensqualität, der das Kennzeichen eines kollaborativen Zeitalters ist. Und schließlich deckt sich Gandhis Bild von der Natur als finite Ressource mit immanentem Wert, die nicht auszubeuten ist, sondern der hegenden Verwaltung bedarf, mit der neuen Erkenntnis, dass jedes Menschenleben letztlich durch die Wirkung seines ökologischen Fußabdrucks auf die Biosphäre zu beurteilen ist, in der wir alle zu Hause sind. Gandhi hatte sich also der Idee lateraler ökonomischer Macht verschrieben und verstand die Biosphäre selbst als die übergreifende Gemeinschaft, aus der alles Leben auf dem Planeten kommt.

Nur sah er sich gezwungen, seine Philosophie lokaler wirtschaftlicher Macht in einer Ära zu rechtfertigen, deren Kommunikation/ Energie-Matrix etwas anderes begünstigte: ein zentrales hierarchisches Management der Geschäftswelt sowie die vertikale Integration ökonomischer Aktivität.

Damit sah er sich in der unhaltbaren Position, für das traditionelle Handwerk eintreten zu müssen, das die indischen Massen seit undenklichen Zeiten in Armut und Isolation gehalten hatte. Was Gandhi nicht sah, war der noch weit fundamentalere Widerspruch im Herzen des kapitalistischen Systems, der die hochgradig dezentrale und lateral skalierte kollaborative Wirtschaft ermöglichen sollte, für die er eintrat: das unentwegte Streben nach neuen Technologien, deren gesteigerte Effizienzen und Produktivität die Grenzkosten gegen null treiben, was viele Güter und Dienstleistungen potenziell kostenlos und eine Überflusswirtschaft zur realen Möglichkeit macht.

Zweifelsohne wäre Gandhi nicht weniger überrascht gewesen, hätte er erfahren, dass das Optimum kapitalistischer Produktivität bei Nahe-null-Grenzkosten erst durch die Einführung einer neuen Kommunikationstechnologie, einer neuen Energieordnung und eines damit einhergehenden Produktions- und Verteilungsmodells zu realisieren wäre, das dezentral und kollaborativ organisiert und peer-to-peer lateral skaliert ist, was es Millionen von Menschen ermöglicht, zu Prosumenten zu werden nicht unähnlich dem Konzept der Produktion durch die Massen, wie er es sich vorgestellt hat. Heute liefert die IdD-Infrastruktur die Mittel zur Verwirklichung von Gandhis ökonomischer Vision. Sie holt Millionen von Indern aus bitterer Armut und verhilft ihnen zu einer nachhaltigen Lebensqualität.

Gandhis Suche nach der guten Ökonomie kann –durch das Internet der Dinge nicht unähnlich dem Konzept der Produktion durch die Massen, wie er es sich vorgestellt hat. Heute liefert die IdD-Infrastruktur die Mittel zur Verwirklichung von Gandhis ökonomischer Vision. Sie holt Millionen von Indern aus bitterer Armut und verhilft ihnen zu einer nachhaltigen Lebensqualität. Gandhis Suche nach der guten Ökonomie kann –durch das Internet der Dinge sowohl erfüllt als auch darin eingebettet –als überzeugendes neues Narrativ nicht nur für Indien dienen, sondern auch für andere Schwellenländer, die auf der Suche nach einer gerechten und nachhaltigen Zukunft sind erfüllt als auch darin eingebettet –als überzeugendes neues Narrativ nicht nur für Indien dienen, sondern auch für andere Schwellenländer, die auf der Suche nach einer gerechten und nachhaltigen Zukunft sind.

Quelle : Die Null Grenzkostengesellschaft
von Rifkin, Jeremy